Freitag, 10. Mai 2013

Melbourne Blues

Entgegen der Ankündigung den Blog nicht mehr zu aktualisieren, wird der Blog nun doch wieder weitergeführt. Den hype um Facebook kann ich auch nach ehrlichem Bemühen meinerseits immer noch nicht nachvollziehen.

Nach einem Monat in Sydney in dem wir das Auto vermeindlich Reisetauglich gemacht hatten können wir uns endlich losreißen und fahren von Sydney über Canberra und die Berge nach Melbourne.

Dort waren die mahlenden Motorengeräusche nicht mehr zu ignorieren und der Leistungsverlust des Motors machte uns zu einem rollenden Hinderniss. Kurz gesprochen haben wir uns einen neuen Motor gegönnt und mussten 3 Wochen in einen Hostel ausharren bis wir endlich, anfang Mai wieder mobil waren.
Unser Aufenthalt in Melbourne war garniert mit Schlechtwetterperioden, betrügerischen ebay- Schrotthändlern, unwillig und unfähigen Mechanikern, sowie zum Einstand, raffgierige Politessen. Diese werden hier Ranger genannt, was zwar cooler klingt aber am Ende den selben Effekt hat. Der Unterschied zum deutschen Arbeitskollegen liegt lediglich darin, dass ein aussergewöhnlich hoher Arbeitseifer festzustellen ist, wohl abgeleitet aus einem effektiven Bonussystem. Wir konnten bereits nach 3 Minuten Überschreitung der Parkzeit ein 70$ Strafzettel unser eigen nennen und reihten uns ein, in den Melbourner Volkssport des Parkrangerbeschimpfens.
Meine Lieblingsbetitelung war übrigens "You bloody pice of Sh.." wodurch sich die eigene Stimmung schlagartig ins positive ausrichteten ließ. Wie ein Mantra benutzte ich diese Worte um die reichhaltigen Momente des Verzweifelns und Verzagens im Zusammenhang mit dem Auto und Motor zu kompensieren, wannimmer ich einen Ranger sah.
Schließlig rollte unser Edgar wieder, den wir nun in Oskar umbenannten um uns von dem schlechten Karma der Franzosen zu befreihen. Wir rollten gerade in Richtung Great Ocean Road als sich ein wiederliches Keilriemenschleifen zu uns gesellte, das uns fortan begleitete. Später in Adelaide erfuhren wir dann, dass dies doch nicht nur der Keilriemen ist, sondern dass die Reparatur erneut schlappe 400$ kosten würde.
Schließlich kamen wir dann doch wieder zurrück auf die Glückssträne, da wir an der Great Ocean Road 2 Tage außergewöhnlich gutes Wetter hatten.
Die Fahrt in Victoria in Richtung Adelaide war relativ unspektakulär, als einen touristischen Höhepunkte besichtigten wir ein Käsemuseum, das gegenüber einer Käsefabrik lag. Es entpuppte sich als Trucker- und Fabrikarbeiter Kantiene mit angeschlossenem Souvenierladen und unspektakulärer Käsetheke mit Auswahl wie im Supermarkt, dafür aber Preisen wie im Museum.
Übernachtet wurde an Parkplätzen am Highway, der ungefähr einer deutschen Landstraße entspricht und nachtsüber fast unbefahren ist. Die Raststationen sind nette Baubestandene Picknick plätze.
Bei Überquerung der Staatsgrenze von Victoria nach South Australia wurden wir durch Schilder über die Quarantänebestimmungen in SA aufmerksam gemacht. Wegen Fruchtfliegen mußten wir unsere gesamten Bestände an Früchten und Gemüse (? müssten Fruchtfliegen Mutanten sein!)  in eine im Boden versängte Tonne entsorgen. Aufgrund des angedrohten Strafmaßes und unserer Erfahrung in Melbourne mit den hiesigen Gesetzeshütern haben wir auch wirklich alles entsorgt.
Kurz hinter der Staatsgrenze haben wir in Mount Gambier dann wieder unsere Bestände mit exakt den selben Früchten und Gemüse bei Cooles wieder aufgestockt. (Schon irgendwie klever den Konsum angekurbelt)
Mount Gambier ist ein nettes Stättchen und hat gleich zwei touristische Highlights, was sehr ungewöhnlich in dieser Ecke des Erdballes ist, einen Kratersee, der eigentlich nur im Sommer wunderschön Türkis schimmert. Wir haben den Blue Lake zwar nicht späktakulär aber in ganz schönen Farben erlebt.
Das andere Highlight sind die Sink Holes, riesige, bis zu 40 meter tiefe Erdlöcher die durch Auswaschungen des Kalksteins entstanden sind und die z.T. als Gärten begrünt wurden und begangen werden können.
Die Fahrt Richtung Adelaide geht unspektakulär weiter, zwar fahren wir laut Straßenkarte direkt am Ozean entlang, allerdings gaukelt uns dies nur der Maßstab der Straßenkarte vor.
Eines morgens werden wir, wieder am Highway Parkplatz genächtigt, vom einem geschwätzigen Farmer aus dem Fenster seines Pickups zum morgentlichen Plausch begrüßt. Er läßt den Motor laufen und quatscht mit uns über den Zaun. Von ihm erfahren wir, dass sich noch ettliche Kilometer zwischen Highway und Ozean befinden und die dazwischen befindlichen ehemaligen Süsswasserseen wegen der lanswirtschaftlichen Nutzung nun einen deutlich höheren Salzgehalt als das Meer aufweisen. Der sich darin noch immer befindliche Fisch Moult ist zwar kleinwüchsig geworden, soll allerdings excellent sein und wir müssen unbedingt gleich im nächsten Ort einen probieren. ---Nach ca. 2 Stunden Fahrzeit haben wir dann endlich den Nachbarort erreicht und verspeisten den Fisch, schön fettig ausgebacken und mit fettigen Chips zum Frühstück...

 

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