Freitag, 30. November 2012

Myanmar zur Hauptreisezeit im November 2012

Okay, hat ein bisschen gedauert mit dem nächsten Blogeintrag, aber Myanmar musste erstmal verdaut werden und das hat folgenden Grund:
Als Backpacker hat man derzeit schlechte Karten wenn man zur Hauptsaison in Myanmar unterwegs ist. Die Hotelsuche wurde schnell zum beherrschenden Thema unserer Reise.
Hotels waren im November nicht unter 30$ zu bekommen und für den dafür gebotenen Standard würde man z.B. in Thailand keine 5$ zahlen. Dreckig, oft mit schmuddeligen Teppichen und muffenden Bädern. Zur Zeit ist das Land überschwemmt mit Touristen, ohne dass die erforderliche Infrastruktur auch nur ansatzweise gegeben wäre. Deshalb bekommt man zumindest in Hinsicht auf Unterkünfte sehr wenig für sein Geld geboten und nimmt das was gerade frei ist. 
Es gibt zum Teil auch nach wie vor noch den Unterschied zwischen Einheimischen und Touristenhotels und offenbar können bei akuten Engpässen kurzfristig Einheimischenhotels für Touristen freigegeben werden. Uns erging das so z.B. in Mandalay, wo die Beschriftung nur in Birmanischer Schrift war und von außen nicht als Hotel erkennbar war. Wir wurden dorthinvermittelt, als wir nach einer Tagestour erfuhren, dass unser Zimmer mittlerweile weiterverkauft wurde!!! Wir wurden dann gnädigerweise dorthin weitervermittelt, zum selben Preis aber ca. 10 Kategorien schlechter. Dieses Umdisponieren der Einheimischenhotels hat allerdings auch seine Grenzen. Am Inley See wurde aufgrund der akuten Betten-Notsituation sogar ein Kloster zur Übernachtung für Ausländer freigegeben. Die Preise dort waren bereits bei 80$ für die gleiche, erbärmliche Kategorie wie oben beschrieben.
Abgesehen vom Thema Hotel bereist man eines der ärmsten Länder der Welt und als Backpacker sieht man das nicht nur, sondern man spürt und fühlt es auch. Selbst im Vergleich zu Cambodia und Laos ist Myanmar von diesen noch Lichtjahre entfernt.
In Garküchen am Straßenrand sind die hygienischen Standards äußerst niedrig. Geschirr und Besteck wird mit trübem Wasser, ohne Spüli gereinigt. 
Die Tassen in Teehäusern werden - wenn überhaupt nur genau so gereinigt, allerdings sollte man trotzdem den starken schwarzen Tee keinesfalls versäumen, auch wenn man sonst nur Kaffee trinkt.
Beim Besichtigen der touristischen Sehenswürdigkeiten in Mandalay kamen wir uns vor wie in einem Zoo am Sonntag-Nachmittag. Jeder fährt die gleichen 5 Ziele an, man sieht immer wieder die gleichen Nasen - war aber trotzdem schön.
Mit dem Bus zu fahren war kein Problem, sofern man das Ticket in der Stadt kauft und dem Taxler zeigen kann. Die Busterminals in Yangon und Mandalay sind in beeindruckenderweise unübersichtlich und chaotisch.
Den Westen wollten wir eigentlich besuchen, um dem Touristenstrom ein bisschen zu entkommen. Aber aufgrund der Unruhen von Ende Oktober haben wir das dann doch nicht versucht. Das Problem mit den Rohingya ist zwar in den Medien nicht mehr so präsent, aber die Wunden in den Herzen der Menschen sind noch frisch und die eigentlichen Probleme sind noch längst nicht gelöst. Es ist auch fragwürdig ob der Bus überhaupt wieder für Touristen freigegeben ist, denn man reist in Myanmar nach wie vor  in engen Bahnen und besichtigt nur das was die Regierung freigegeben hat.
Nach wie vor ist die alte Miilitärregierung an der Macht, die lediglich durch alternativlosen Wahlen legitimiert wurde.
Durch den u.a. touristisch ausgelösten wirtschaftlichen Aufschwung wendet sich allerdings die Stimmung gegenüber der Regierung und viele denken bereits, dass die Regierung richtig handelt! Somit bleibt abzuwarten wohin sich der Demokratisierungsprozess in Myanmar hinbewegt.

Sonntag, 11. November 2012

Myanmar, Yangon



Di 06.11.2012
Nach fast 3 Monaten Zwangsurlaub in München fliegen wir wieder in Richtung Südost-Asien. Am Flughafen Frankfurt wird der erste Condor Direktflug aus Deutschland nach Myanmar mit ein paar Reden des Vorstands und dem Myanmarischen Botschafter gefeiert. Hinterher wird ein Kuchen in Form der Schwedagon Pagode angeschnitten und verteilt.
Wir verspeisen jeweils ein Stück Kuchen mit Kaffee und freuen uns auf den vom Vorstand in höchsten Tönen gelobten Condor Jungfernflug „tolles Flugzeug, ausgezeichnete Verpflegung und super Crew“. Beim Besteigen des Fliegers entpuppt sich dieser als alte Kiste ohne jeglichem Komfort, (wir haben uns schon an den üblichen Langstreckenstandard gewöhnt, wie individueller LCD-Bildschirm und Entertainment Packet). Hier gibt's noch die guten alten Deckenbildschirme im Mittelgang und low Budget Filme. Vom Flugzeugessen erwartet man normalerweise eh nicht viel, aber nach solchen Vorschußlorbeeren war dies eine mehr als bescheidene und karge Abspeisung… Die Crew war ok, allerdings ein bischen stoffelig und schnipsig ;-)
Mi 07.11.2012
Landung in Yangon um 4:20, 10 Minuten vor geplanter Ankunft . Zur Begrüßung erhält unser Flugzeug eine Wassertaufe durch die Flughafenfeuerwehr, das soll Glück bringen gibt uns der Capitän in einer Ansage durch. Das Andocken des Flughafenfingers bereitet anscheinend etwas Probleme und der Pilot informiert uns darüber in einer weiteren Ansage, offensichtlich amüsiert über die vergeblichen und widerholten Andockversuche. Schließlich gelingt es trotzdem und wir können aussteigen.
Nach unkomplizierten Einreiseformalitäten und zweimaligem kurzen Ausfall des Gepäckförderbandes, infolge von kurzem Stromausfall, besteigen wir mit 2 weiteren Deutschen ein Taxi und fahren in unser Hotel.  Zum Glück ist das Zimmer frei und wir können uns erst mal für ein paar Stunden erholen.
Um 11 quälen wir uns raus und gehen zu Fuß in Richtung Zentrum, finden die Sule Pagode,



wechseln Geld, kosten zum ersten Mal den leckeren Tee mit Milch und ziehen dann zu alten Kräften erstarkt, die komplette Stadtbesichtigung im Zentrum voll durch.





Do. 08.11.2012
Besorgt durch Reiseführer und Internetforen wollen wir bereits jetzt unsere Weiterreise planen/buchen und fahren zu einem im Lonely Planet hoch gelobten Reisebüro im Zentrum. 
Dort erhalten wir die Auskunft dass alle Hotels nur noch Direktkontakt mit dem Kunden wünschen, sie also für uns (Low Budget Traveler) nichts tun können. Wir erfahren auch noch wo wir uns selber die Bustickets besorgen können. Verwundert von der Unaufdringlichkeit, aber erfreut, dass sich offenbar einiges zum Guten geändert hat in Myanmar, besorgen wir uns die Bustickets und fahren anschließend zur Besichtigung der Schwedagon Pagode:







Link zum mehr Fotos:
https://picasaweb.google.com/108307429153318935662/201211Myanmar?authuser=0&authkey=Gv1sRgCKnJqty5qKi4nwE&feat=directlink